Elektroheizung – ökologisch und klimafreundlich oder nicht?

  • Beitrags-Kategorie:Heizen mit Strom
  • Lesedauer:7 min Lesezeit
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Quelle: Andrii Yalanskyi | Shutterstock.com

Elektroheizungen eilt ein schlechter Ruf voraus. Sie gelten als teuer und auch wird eine Elektroheizung nicht als ökologisch beschrieben. Dieser Ruf ist jedoch weit überholt. Wie eine Elektroheizung ökologisch für Dich arbeiten kann, erfährst Du in diesem Beitrag.

 

Sind Elektroheizungen ökologisch: Was ist dran an diesem Mythos?

Dass eine Elektroheizung ökologisch arbeiten kann, zeigen viele moderne Untersuchungen. Es gab jedoch auch Zeiten, wo der Ruf, der den Elektroheizungen heute noch vorauseilt, der Wahrheit entsprach. Dafür musst Du Dich in die Zeit zurückversetzen, wo es vermehrt Speicherheizungen, wie Nachtspeicherheizungen gab. Das war in Deutschland in den 1950er und 1960er Jahren der Fall. Nachtspeicherheizungen wurden mit Strom betrieben, zogen sich den Strom für die Wärmeerzeugung aber nur während der Nacht aus dem Stromnetz.

Im Laufe des Tages wurde die gewonnene und gespeicherte Wärme dann an die zu beheizenden Räume abgegeben. In diesem Punkt war eine Elektroheizung nicht gerade ökologisch. So wurde viel Strom benötigt, um in vielen Fällen zu wenig Wärme zu produzieren. Auch ließen sich diese Elektroheizungen nicht individuell einstellen, sodass es an kalten Tagen oftmals zu kalt war. Um die Modelle attraktiver zu machen, boten viele Stromversorger spezielle Tarife für Nachtspeicherheizungen an. Während der Nacht konnte günstiger Strom bezogen werden. Diese Tarife gehören aber beinahe wie der Nachtspeicherheizung selbst mittlerweile der Vergangenheit an.

Früher war der Anteil an fossilen Brennstoffen für die Stromerzeugung deutlich höher. Elektroheizungen benötigen sehr viel Strom, um Wärme zu produzieren. Schaut man ihren Wirkungsgrad an, dann ist dieser über die gesamte Bandbreite nicht sehr gut, weshalb Elektroheizungen lange als unökologisch galten. Mittlerweile hat sicher dieser Umstand aber geändert und man muss Elektroheizungen aus einem anderen Blickwinkel betrachten.

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Warum eine moderne Elektroheizung ökologisch ist

Die Zeit der Nachtspeicherheizung ist vorbei. Inzwischen gibt es moderne Systeme, die die Elektroheizung ökologisch arbeiten lassen. Hier seinen vor allem die Modelle genannt, die nach dem Prinzip der Strahlungswärme arbeiten. Dazu zählen vor allem Infrarotheizungen. Im Gegensatz zur klassischen Konvektor Heizung, arbeitet eine Infrarotheizung mit Strahlungswärme.

Der Heizkörper erwärmt Flächen, die tiefer im Raum gelegen sind. Von dort aus strömt die Luft gleichmäßig nach oben und der Raum wird gleichmäßig erwärmt. Klassische Konvektor Heizungen erwärmen die Raumluft lokal, die dann aufsteigt, sodass neue kalte Luft nachziehen kann. So entsteht ein natürlicher Luftstrom, auch natürliche Konvektion genannt. Der Nachteil dabei ist jedoch, dass es an einigen Stellen im Raum dann immer kälter, ist als an anderen.

Ein Infrarot Strahler ist nicht nur wegen seiner gleichmäßigen Heizleistung zu empfehlen. Er kann auch Schimmelbildung in den Außenwänden vorbeugen und eignet sich zudem für Allergiker, da kaum Staub in der Raumluft aufgewirbelt wird. Damit eine Elektroheizung aber wirklich ökologisch arbeiten kann, bedarf es noch einiger anderer Faktoren.

elektroheizung gegen wärmepumpe
Quelle: stockwerk-fotodesign | Shutterstock.com

Wie eine Elektroheizung ökologisch arbeiten kann

Nun denkst Du Dir sicher, wenn eine moderne Elektroheizung so ökologisch ist, dann könnten doch einfach alle Haushalte mit einer entsprechenden Elektroheizung ausgestattet werden. Ganz so einfach ist das jedoch nicht, weil sich hier eine große Problematik ergibt. Würden alle Haushalte mit einer Elektroheizung beheizt werden, würde sich die Grundlast, also der benötigte Strom in Deutschland stark erhöhen.

Für eine derartig starke Erhöhung der Grundlast sind jedoch weder die örtlichen Stromnetze noch die Kraftwerke ausgerüstet. Vielmehr müssten neue Kraftwerke gebaut werden und dies würde die Elektroheizung wieder unökologisch machen. Es gibt allerdings einen Lösungsansatz, der dieses Problem beseitigen kann. So arbeitet eine Elektroheizung ökologisch, wenn die Stromversorgung dezentralisiert wird. So sollten entweder einzelne Haushalte oder einzelne Gebiete dezentral mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden. Dafür lässt sich zum Beispiel eine Fotovoltaikanlage aufstellen. Auch die Inbetriebnahme kleiner Windturbinen wäre denkbar. Zudem gibt es sogenannte Mini-Wasserkraftwerke, die ohne zusätzliche Staudämme aufgestellt werden könnten. Auch Stirling-Motoren wären denkbar, um eine Elektroheizung noch ökologischer zu machen.

Ökostrom macht Elektroheizungen ökologisch und klimafreundlich

Der Zentrale Punkt, wie eine Elektroheizung ökologisch wird, ist wie der benötigte Strom erzeugt wird. Wird der Strom für die Elektroheizung aus Erdgas, Öl oder Kohle erzeugt, ist die Elektroheizung durch die Verluste beim Wirkungsgrad womöglich die schlechteste Heizung in Bezug auf die Klimabilanz.

Kommt der Strom aus der Steckdose und hat man einen Ökostromanbieter, so ist hat die Elektroheizung eine deutlich bessere Klimabilanz. Ob der Strommix aus der Stockdose dann im Endeffekt wirklich ökologisch ist, sei dahingestellt. Dennoch ist eine mit Ökostrom betriebene Elektroheizung ökologisch und klimafreundlich.

Noch ökologischer sind Elektroheizungen, die mit dem eigenen Solarstrom von einer Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach betrieben wird. Ist die Stromversorgung des Eigenheims durch entsprechende Energiespeicher komplett autark, ist die Elektroheizung womit die beste Möglichkeit, für eine 100% ökologische Heizung.

FAQ – ökologische Elektroheizungen:

Festzuhalten bleibt, dass die Elektroheizung ökologischer ist als ihr schlechter Ruf. Sie erzielt hohe Wirkungsgrade und der schlechte Ruf stammt aus der Vergangenheit.

Dass Elektroheizungen nicht als ökologisch eingestuft werden, hängt mit der Nutzung in der Vergangenheit zusammen. Dabei handelte sich zumeist um Nachtspeicheröfen, die viel Strom benötigten, um wenig Wärme zu erzeugen.

Entscheidest Du Dich für eine Elektroheizung, die ökologisch arbeiten soll, dann kommt eventuell ein Heizstrahler infrage, der mit Infrarotstrahlen arbeitet. Hier werden aus sehr effiziente und ökologische Weise Flächen im Raum erwärmt. Die so erzeugte Wärme kann sich so gleichmäßig im Raum verteilen.

Um noch mehr aus der Elektroheizung herauszuholen, kann über eine dezentrale Stromversorgung einzelner Gebiete nachgedacht werden. Dies ist eventuell über den Betrieb einer Solaranlage, eines kleinen Kraftwerks oder einer Windturbine möglich.

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Elektroheizung – ökologisch oder nicht?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Elektroheizung ökologisch arbeitet. Wichtig dabei ist, wie der benötigte Strom erzeugt wird. Ein Ökostromtarif ist eine gute Wahl. Definitiv besser ist es aber, wenn der Strom zu 100% aus dem eigenen Solarstrom vom Dach kommt. Moderne Elektroheizungen arbeiten effizient und können mittels einer dezentralen Energieversorgung so noch ökologischer gemacht werden.

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Bildnachweise:

Elektorheizung ökologisch: Artikel-ID 1708966177 © Andrii Yalanskyi | Shutterstock.com

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